Was ist kriegsziele im ersten weltkrieg?

Im Ersten Weltkrieg hatten die verschiedenen Länder unterschiedliche Kriegsziele, die ihre jeweiligen Interessen widerspiegelten. Hier sind einige Informationen zu den Kriegszielen einiger wichtiger Länder:

Deutschland: Deutschland hatte das oberste Ziel, die Machtbalance in Europa zu seinen Gunsten zu verschieben. Es strebte an, ein Großdeutsches Reich zu schaffen und seine Position als weltweit führende Wirtschaftsmacht zu festigen. Außerdem wollte Deutschland seine Kolonialreichweite ausweiten und die britische Seeherrschaft herausfordern.
Österreich-Ungarn: Das Hauptziel von Österreich-Ungarn war es, den Status quo in Europa aufrechtzuerhalten und den serbischen Nationalismus zu unterdrücken. Der Krieg begann mit der österreichisch-ungarischen Invasion von Serbien als Reaktion auf den Attentat von Sarajevo.
Großbritannien: Großbritannien stand vor der Herausforderung, die deutsche Hegemonie und die maritime Vorherrschaft im Atlantik zu bekämpfen. Das britische Empire versuchte, seine Kolonien und Handelsinteressen zu wahren und den wachsenden deutschen Einfluss auf dem europäischen Kontinent einzudämmen.
Frankreich: Frankreich wollte die Rückeroberung von Elsass-Lothringen, das es 1871 im Deutsch-Französischen Krieg an Deutschland verloren hatte. Es strebte auch eine Stärkung seiner Grenzen und die Wiederherstellung der Macht in Europa an.
Russland: Eines der wichtigsten Ziele Russlands war es, seine Kontrolle über die slawischen Bevölkerungen auf dem Balkan zu festigen und den Einfluss Österreich-Ungarns auf diesem Gebiet einzudämmen. Russland wollte auch die Straße von Konstantinopel (dem Zugang zum Mittelmeer) kontrollieren.
Vereinigte Staaten: Die USA waren zunächst neutral, traten jedoch 1917 in den Krieg ein und hatten das Ziel, für eine Welt ohne Krieg einzutreten. Präsident Wilson formulierte die Ziele der "Vierzehn Punkte", darunter die Wiederherstellung des Friedens, die Offenlegung von geheimen diplomatischen Vereinbarungen und das Selbstbestimmungsrecht der Völker.